Die kritische Phase der jungen Elternschaft nach der Treuung

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Die kritische Phase der jungen Elternschaft ist das erste Lebensjahr des Kindes. Viele Paare haben sich eine neue Nähe in ihrer Partnerschaft und eine Auffrischung ihrer Liebe erhofft, was sich in vielen Fällen als folgenreicher Trugschluss erweist. Das Kind kann sogar gegenteilige Reaktionen auslösen und Vater und Mutter eher voneinander entfernen denn zusammenbringen. Latente – bewusst oder unbewusst verdeckte – Differenzen in der Partnerschaft werden spätestens jetzt durch die stressige Situation schonungslos aufgedeckt. Wie aber lassen sich diese ersten Krisensymptome mit dem vorgegebenen Bild einer rundum glücklichen Familie vereinbaren?

Zwischen Wunsch und Wirklichkeit

Bonn (KNA-Korr.) Familie ist in. Glückliche Partnerschaft steht hoch im Kurs. Vor allem auch bei der jungen Generation: 92 Prozent der Jungverheirateten Frauen unter 35 halten Partnerschaft und Familie für sehr wichtig laut DStatG. Bei den Männern sind es immerhin 87 Prozent, wie das Staats-Institut für Familienforschung in Bamberg ermittelte. Auch geheiratet wird weiterhin, wenn auch später: 70 Prozent der über 35-Jährigen sind verheiratet…

Bei der Familiengründung tun sich Kluften auf. Nach Studien des Staats-Insituts für Familienforschung wünschen sich lediglich 10 Prozent der jungen Paare und 3 Prozent der jungen Ehepaare kein Kind. Ein Kind wünschen sich 6 bis 7 Prozent der Befragten. Die meisten träumen von zwei Kindern, ein gutes Viertel gar von zwei bis drei. Die Realität sieht freilich anders aus. Laut Max Wingen, Autor des Standardwerks Familienpolitik, haben 24 Prozent der heute 40-jährigen Frauen keine Kinder, 26 Prozent sind Mutter eines Kindes, 36 Prozent haben zwei sowie 14 Prozent drei oder mehr Kinder. Derzeit bringt eine Frau in Westdeutschland im Schnitt 1,4 Kinder, in Ostdeutschland 0,8 Kinder zur Welt.

Der wichtigste Einschnitt im Leben der Paare ist nach übereinstimmenden Erkenntnissen der Familienforschung die Geburt des ersten Kindes. Laut Bundesfamilienministerium nimmt in 98 Prozent der Fälle die Frau den Erziehungsurlaub. Folge: Die ursprünglich oft partnerschaftliche Rollenverteilung weicht auf. Das Bamberger-Ehe- paar-Panel, eine langfristig angelegte Wiederholungsbefragung, ermittelte ab diesem Zeitpunkt eine Verfestigung der traditionellen Rollen. Während kurz nach der Heirat noch 35 Prozent eine egalitäre Arbeitsteilung praktizierten, seien es nach der Geburt von zwei Kindern durchschnittlich nur noch 7 Prozent. 77 Prozent der Paare mit zwei Kindern lebten eine stark traditionelle Arbeitsteilung, was kurz nach der Heirat nur bei 33 Prozent der Fall gewesen sei.

Die Elternschaft ist ein einschneidender Wendepunkt im Leben eines jungen Paares – und sie wird von ihm auch so erlebt. Mit dem Zur-Welt-Kommen eines Kindes verändert sich nachhaltig die Lebenswelt der Eltern, nicht zuletzt ihr gewohnter Tages- und Nachtrhythmus. Solche Wechselfälle in den Lebensläufen der Menschen bringen stets kritische, oft krisenhafte Situationen mit sich. Darauf macht allein schon das Wort Krise aufmerksam. Aus dem Griechischen stammend, bedeutet es wörtlich übersetzt Wende oder Scheidepunkt.

Die Neuordnung bringt Turbulenzen, Gefühlschaos und Ängste

Jede Neuordnung des Lebens erzeugt Turbulenzen, Gefühlschaos, Ängste. Wer aus seinem bisherigen Lebenskontext herausfällt, muss Gewohntes und Bewährtes hinter sich lassen. Neuland ist aber erst in Umrissen zu erkennen. Ungewissheit und Unsicherheit vermischen sich mit Gefühlen der Ohnmacht und der Verlorenheit. Man fühlt sich irgendwie gestrandet. So oder ähnlich empfinden auch junge Eltern-paare. Für sie heißt es Abschied zu nehmen vom bisherigen ungebundenen, freien, spontanen Leben eines kinderlosen Paares und sich einzufinden in die freiwillig gewählte Realität eines begrenzten und eingeschränkten Lebens mit einem Kind. Ein solcher Kurswechsel bleibt nicht ohne Bruchstellen: Neben akuten Gefährdungen gibt es auch neue Aufbruchmöglichkeiten. Vieles, was verkrustet und verkarstet erscheint, kann aufgesprengt und neu belebt werden.

Beim Wendepunkt von der Ehe zur Familie sind – wie bei anderen Übergängen in den menschlichen Lebensläufen – bestimmte Schritte zu berücksichtigen:

  • Jeder Anfang beginnt mit einem Ende
    Die bisherigen Beziehungen, Gewohnheiten, Einstellungen und Lebensweisen sind neu zu ordnen und zu gestalten, möglicherweise völlig aufzugeben oder endgültig abzuschließen. Altes wird mitunter absterben müssen, damit Neues aufleben kann.
  • Jede Neuorientierung beinhaltet eine (radikale) Kurskorrektur
    Im Laufe des bisherigen Lebens hat sich vieles festgefahren; Routine und Gewohnheit und gelegentlich Langeweile und Leere bestimmen den Lebensalltag. Das (gemeinsame) Leben braucht einen neuen Kurs, eine entscheidende Richtungsänderung, gelegentlich eine radikale Wende.
  • Jedes Ende bringt einen neuen Anfang
    Die notwendige Umorientierung lässt neue Lebensentwürfe und neue Lebenskonzepte entstehen. Damit eröffnen sich zugleich neue Lebensperspektiven, neue Lebenshorizonte, neuer Lebenssinn.

Ein Kind bringt neues Leben ins Leben der Eltern – im Doppelsinn des Wortes. Auch wenn es zunächst das unmittelbare Lebensumfeld begrenzt, erweitert es zugleich den Lebenshorizont der Eltern. Auch wenn die Eheleute ihr altes Leben mit lieb gewordenen Annehmlichkeiten verlieren, gewinnen sie als Eltern neues Leben mit bereichernden Erlebnissen und Erfahrungen. Auch wenn die Eltern entgeistert sind über die vielen unliebsamen Überraschungen im ersten Familienjahr, so sind sie doch wiederum begeistert über das erste Lächeln ihres Kindes und vieles mehr. Wie bei allen Wendepunkten menschlichen Lebens liegen Abschiedsschmerz und Erwartungsfreude, Vergangenheitsbewältigung und Zukunftsausrichtung, Ängste und Hoffnungen, Chaos und Ordnung nahe beieinander. An solchen Lebensübergängen fahren die Gefühle der Menschen Achterbahn – eine ähnliche Stimmungslage ist auch beim Wechsel von der Ehe zur Familie anzutreffen. Junge Eltern schweben daher gelegentlich zwischen himmelhochjauchzend und irdisch betrübt.

Ihr persönlicher Ansprechpartner
Mathilda Sussman
Teamleiterin
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